In den USA tut sich gerade einiges bezüglich der Cannabis-Liberalisierung In den USA tut sich gerade einiges bezüglich der Cannabis-Liberalisierung
CBD & Hanf News | 05.09.2022

Die Pro-Cannabis Bewegung in den USA

Die News in Kürze:
  • Durch das geltende Bundesrecht ist Cannabis in den USA bisher noch illegal.
  • Einige Staaten legen das Gesetz allerdings etwas anders aus, wodurch der Konsum in Staaten wie New York oder Kalifornien beispielsweise gestattet ist.
  • Der neu aufgestellte Direktor der Nationalen Drogenbekämpfungspolitik spricht sich positiv für Medizinalhanf aus.
  • Auch der neu gewählte Leiter der US-amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) ist Cannabis-Befürworter.
  • Schreitet die Pro-Cannabis Bewegung in den USA weiter voran?

In der Cannabiswelt der USA tut sich etwas! Ein weiterer Meilenstein in der Pro-Cannabis Bewegung der USA wurde gesetzt, indem der ehemalige Arzt Rahul Gupta vom US-Senat als zukünftiger Direktor der Nationalen Drogenbekämpungspolitik ernannt wurde.

Wie wird Cannabis in den USA aktuell gehandhabt?

Aber was ist eigentlich der aktuelle Stand in den USA was die Legalisierung von Cannabis angeht? Durch das geltende Bundesrecht ist sowohl der Gebrauch als auch Besitz und Verkauf von Cannabis in den Vereinigten Staaten verboten. Die tatsächliche rechtliche Ausgestaltung fällt innerhalb der US-Bundesstaaten allerdings sehr unterschiedlich aus. In 19 von 50 Bundesstaaten wurde Cannabis mittlerweile als Rauschmittel für Personen ab 21 Jahren zugelassen. Zu diesen Staaten, in denen der Freizeitgebrauch von Hanf mittlerweile anerkannt wurde, gehören unter anderem Kalifornien, New York, Washington und Arizona. Auch in diesen Staaten wird die Legalisierung allerdings sehr unterschiedlich gehandhabt. Während der Besitz und Eigenanbau von Cannabis in Washington beispielsweise erlaubt ist, gilt der Konsum und Verkauf von Cannabis nach wie vor als verfassungswidrig. Aufgrund des noch immer bestehenden Bundesgesetzes ist es außerdem streng verboten, Cannabis über die Grenze eines Bundesstaates zu schaffen.

Rahul Gupta - Cannabisfreund und gleichzeitig neuer Direktor der Drogenbekämpfungspolitik?

Zuvor war er als Berater eines großen Cannabisunternehmens tätig und war darüber hinaus Vorsitzender des West Virginia Medical Cannabis Advisory Board. Schon oft hatte Gupta sich in der Öffentlichkeit positiv bezüglich medizinischem Cannabis geäußert. Einige Aspekte hinsichtlich der aktuellen Cannabis-Entwicklung in den Staaten sieht er aber auch kritisch. In Teilen des Landes nimmt die Cannabislegalisierung seiner Ansicht nach Ausweitungen an, die dazu führen, dass Joints unter Jugendlichen mittlerweile die Tabakzigarette überholt haben. Ob das wirklich eine negativ zu beurteilende Neuigkeit ist, sei allerdings mal dahin gestellt.

Gupta gewinnt auch Cannabis-Kritiker für sich

Fakt ist, dass Gupta seine Nominierung genau diesem kritischen Denken zu verdanken hat. Eigentliche Gegner der Cannabis-Liberalisierung, wie beispielsweise die konservative Lobbygruppe Smart Approaches to Marijuana (SAM), haben sich überraschenderweise nicht gegen Guptas Sieg ausgesprochen. Er war zwar nicht ihr Wunschkandidat, aber der SAM-Vorsitzende Kevin Sabet äußerte sich diesbezüglich wie folgt: "Rahul hat einen starken Hintergrund im Bereich der öffentlichen Gesundheit, aber er weiß auch, wie man mit Strafverfolgungsbehörden und anderen Interessengruppen zusammenarbeitet. Er ist in der Lage, verschiedene Interessengruppen zusammenzubringen, was ihm in dieser Funktion zugute kommen wird. Das ist eine gute Wahl." Somit hat er sogar die schärfsten Cannabis-Kritiker auf seine Seite ziehen können - ein riesen Erfolg!

Kann Rahul Gupta etwas zur Cannabis-Liberalisierung beitragen?

Realistisch betrachtet werden Gupta allerdings auch viele Steine in den Weg gelegt - im Bezug auf die Cannabislegalisierung kann er selbst eigentlich kaum etwas tun. Der sogenannte National Drug Control Policy Reauthorization Act von 1998 sieht nämlich vor, dass jegliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um jeden Legalisierungs-Versuch abzuwehren, der sich auf die Verwendung jeglicher Substanzen, die in Liste I des US Controlled Substances Act aufgeführt sind, bezieht.

Opioidkrise hat vorerst Priorität

Darüber hinaus wird Gupta sich in erster Linie mit der noch immer präsenten Opioidkrise in den USA befassen müssen - nicht mit dem Cannabiskonsum. Dazu äußerte sich Gupta wie folgt: "Präsident Biden hat deutlich gemacht, dass die Bekämpfung der Sucht und der Überdosis-Epidemie eine hohe Priorität hat. Als Direktor werde ich sorgfältig daran arbeiten, hochwertige, datengestützte Strategien voranzutreiben, um unsere Gesellschaft gesünder und sicherer zu machen".

Nichtsdestotrotz wird davon ausgegangen, dass die Ernennung eines Mediziners, der sich für Medizinalcannabis ausspricht, einen Pluspunkt für die demokratische Regierung darstellt.

Cannabis-Befürworter als Leiter der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde nominiert

Ein weiterer Pluspunkt ist geht aus der Ankündigung Bidens hervor, in der er verkündete, dass er Robert Califf als neuen Leiter der US-amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) nominiert hat. Dies gilt bisher tatsächlich als einer der stärksten Pro-Cannabis-Schritte der Biden-Regierung. Ähnlich wie Gupta, äußert sich auch Califf positiv über das Potenzial von Cannabinoiden. Er ist davon überzeugt, dass Cannabis eine Vielzahl von positiven und potentiell vielversprechenden Anwendungsformen bereithält, die vor allem von einer vertieften Forschung profitieren würden - was auch die FDA fördern möchte. Er berichtet außerdem davon, dass er während seiner Arbeit als Kardiologe bereits einige Male Cannabis-basierte Arzneimittel verschrieb, um Menschen mit extremer Herzinsuffizienz zu helfen.

Baby Steps in Richtung Cannabis-Liberalisierung

Letzten Endes ist zwar nicht eindeutig, was die Nominierung von Gupta und Califf für die Pro-Cannabis-Bewegung tatsächlich bedeutet. Fest steht aber, dass es ein kleiner Schritt in die Richtung der Cannabis-Liberalisierung sein könnte. Wir bleiben weiterhin gespannt und halten Dich auf dem Laufenden.

Quelle:

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von Debo
Lesedauer: 4 min