Nach wie vor ist der Zusatz von CBD in Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln in Deutschland verboten. Im Allgemeinen wird CBD ein gewisser gesundheitlicher Nutzen zugeschrieben - z.B. in Bezug auf Schlaf und Entspannung. CBD ist jedoch kein Allheilmittel, welches jede Krankheit besiegt. Dafür gibt es auch keine empirischen Nachweise. Ähnlich ist es auch in den USA, auch dort ist zwingend eine wissenschaftlich fundierte Grundlage nötig, um Werbung für gesundheitsbezogene Aussagen zu machen. Das führt uns direkt zur Operation CBDeceit.
2021 kündigte die Federal Trade Commission (Bundesbehörde USA) mit der Operation CBDeceit eine große Aktion gegen fälschlich beworbene CBD-Produkte an. Vor allem wurden CBD-Unternehmen untersucht, die Öle, Balsame, Süßigkeiten, Kaffee und andere CBD Produkte herstellen und vermarkten. Einige solcher Unternehmen behaupteten auf ihrer Website, dass ihre Produkte Krebs, Alzheimer, Bluthochdruck und Herzkrankheiten behandeln könnte. Dabei schienen sie sich nicht darüber bewusst zu sein, dass sie sich mit all ihren Inhalten, die mit ihren Produkten zu tun haben (also Etikettierungen, Websites, E-Mails, soziale Medien etc.) für falsche Behauptungen strafbar machen.
Um ein Strafverfahren zu vermeiden, müssen Unternehmen, die CBD Produkte vertreiben, strikt darauf achten, in jedem Fall Behauptungen über die Fähigkeiten von CBD zur Behandlung bestimmter Symptome oder Krankheiten zu unterlassen. Der Direktor des Bureau of Consumer Protection der FTC äußerte sich dazu wie folgt: "Die sechs heute verkündeten Vereinbarungen senden eine klare Botschaft an die aufstrebende CBD-Industrie: Machen Sie keine falschen Gesundheitsversprechen, die nicht durch die medizinische Wissenschaft gestützt werden". Ansonsten sei es kein Wunder, wenn die FTC sich meldet. Die FTC ging vor allem gegen sechs Verkäufer von CBD-haltigen Produkten vor, die ihren Produkten einige - nicht wissenschaftlich belegte - Fähigkeiten zur Behandlung von Krankheiten nachsagten:
Was bedeutet das also? Letztendlich sind Unternehmen dazu aufgefordert, falsche Etiketten entfernen zu lassen. Diejenigen, die sich nicht an die Regelungen halten, müssen zumindest mit einer Geldstrafe rechnen. In einem Fall ging es wegen irreführender gesundheitsbezogener Angaben um rund 75.000$, die an die FTC gezahlt werden mussten. Die CBDeceit Aktion ist die erste im CBD-Bereich der FTC. Zukünftig sind allerdings noch weitere Aktionen geplant.
Laut der FTC läge es im besten Interesse der Verbraucher, der Markenintegrität und der allgemeinen Gesundheit der Branche, CBD-Produkten keine heilenden Wirkungen nachzusagen, über die es keine wissenschaftlichen Ergebnisse gibt. Stattdessen soll die Herstellung reiner Qualitätsprodukte im Fokus der Unternehmen stehen.
Der Vorgang der neuen Operation ist somit eine weitere Erinnerung daran, dass CBD-Unternehmen vorsichtig damit sein müssen, was sie bewerben und/oder auf den Produktetiketten angeben. Letztendlich müssen CBD Unternehmen sich der Risiken bewusst sein - sowohl im Hinblick auf die staatliche Durchsetzung als auch auf zivilrechtliche Streitigkeiten.