Dubai: Mehrjährige Haftstrafe für Billy Hood wegen Besitzes von CBD Vape Öl Dubai: Mehrjährige Haftstrafe für Billy Hood wegen Besitzes von CBD Vape Öl
CBD & Hanf News | 09.05.2022

10 Jahre Gefängnis in Dubai - wegen CBD Öl

Letztes Jahr wurde ein britischer Fußballtrainer namens Billy Hood (24 Jahre) in Dubai zu 25 Jahren Haft verurteilt, nachdem die Polizei vor Ort CBD Vape Öl in seinem Auto fand. Dieser habe laut eigener Aussage nichts davon gewusst, dass das CBD Öl in seinem Besitz war.

Die News in Kürze:
  • Billy Hood (24) zog vor einigen Jahren nach Dubai, um als Fußballtrainer zu arbeiten.
  • Als sein Freund ihn besuchte, ließ er sein CBD Vape Öl in Hoods Auto liegen.
  • Dieses wurde kurze Zeit später von der Polizei entdeckt, die Hood direkt verhaftete.
  • Hood wurde daraufhin genötigt, ein Geständnis zu unterschreiben.
  • Ihm wurde eine Haftstrafe von 25 Jahren verhängt
  • Die Haftstrafe konnte mittlerweile auf 10 Jahre verkürzt werden.

Polizei fand CBD Öl in seinem Auto - die Verhaftung

Vor einiger Zeit ist der junge Londoner nach Dubai gezogen, um seine Karriere als Fußballtrainer für Jugendliche voranzutreiben. Obwohl der Besitz und die Anwendung von CBD Produkten in seinem Heimatland - dem Vereinigten Königreich - legal ist, beteuert Hood, dass er sich nicht darüber bewusst war, dass die vier kleinen CBD-Kapseln mit je 5 Milliliter und dem dazugehörigen Vape-Pen in seinem Besitz waren. Ein Freund aus England, der ihm kürzlich einen Besuch abgestattet haben soll, habe ihn versehentlich in Hoods Auto liegen lassen. Er selbst beteuerte, dass er als Sportler Nicht-Raucher sei und nichts mit Drogen oder ähnlichen Substanzen am Hut habe.

Polizei nötigte Hood zu einem Geständnis

Natürlich musste Hood sich nach seiner Verhaftung erstmal einem Drogentest unterziehen. Dieser fiel zwar negativ aus, aber das genügte den Polizeibeamten noch nicht. Trotz eines negativen Urintests wurde er in das Hauptquartier der Kripo Dubais gebracht und zwei Wochen lang verhört. Er sollte ein Geständnis unterschreiben, welches allerdings auf Arabisch verfasst war. Eine Übersetzung des Dokuments erhielt er nicht. Hood fühlte sich ziemlich unter Druck gesetzt - eigentlich wollte er ein solches Dokument verständlicherweise nicht unterschreiben. Der Brite weigerte sich also dies zu tun und wurde folglich in eine Arrestzelle gesperrt. Der leitende Polizist soll laut Hoods Anwälten gedroht haben, dass Billy die Kripo nie wieder verlassen würde, sollte er das Geständnis nicht unterschreiben. Nach vierzehn Tagen in Isolation - ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt - gab der Brite nach und unterschrieb das Dokument. Alfie Cain, Hoods bester Freund behauptete später, dass Hood in dieser Zeit immer wieder getasert und verprügelt worden sei. Die Beamten sagten ihm scheinbar, dass die Misshandlungen aufhören würden, sobald er das Geständnis unterzeichnen würde. Frei kam er trotzdem nicht. Laut Stirling, der Geschäftsführerin der Organisation Detained, seien erzwungene Geständnisse in Dubai keine Seltenheit. Ausländer seien in der Vergangenheit bereits wegen verschreibungspflichtigen Medikamenten oder negativen Hotelbewertungen angeklagt worden.

CBD gilt in Dubai als Droge

Aber warum stellte das CBD Vape Öl eigentlich so ein riesen Problem dar? Obwohl es bekanntermaßen nicht high machen kann, enthält es in der Regel dennoch Spuren des Wirkstoffes THC - dem psychoaktiv wirkenden Cannabinoid der Hanfpflanze. Die Vereinigten Arabischen Emirate führen eine sehr strenge Drogenpolitik. Der Besitz kleinster Mengen wird strafrechtlich verfolgt, in einigen Fällen kann sogar die Todesstrafe verhängt werden. In den Vereinigten Arabischen Emiraten reichte dieser Umstand bereits aus, um Billy wegen Drogenbesitz zu verurteilen. Zusätzlich wurde er auch wegen Verkauf und Handel des CBD Öls angeprangert, was eine 25-jährige Haftstrafe zur Folge hatte.

Hood legte gegen das Urteil Berufung an

Dabei sei Billy nur deshalb nach Dubai gezogen, um seine Trainerkarriere weiter zu verfolgen. “Ich habe mehr als sechs Jahre damit verbracht, meine Trainerscheine zu sammeln und würde niemals zulassen, dass etwas wie Drogen alles ruiniert”, beteuerte Billy nach seiner Verurteilung. Die einzige Unterstützung, die Billy vor Ort erhält, bekommt er von der Wohltätigkeitsorganisation Detained. Gemeinsam sind sie gegen das Urteil vorgegangen und haben Berufung eingelegt - in der Hoffnung auf eine erneute Verhandlung des Rechtsstreits.

Voller Sorge beschreibt Billys Mutter Breda ihre Emotionen: “Wenn er die Berufung nicht gewinnt, werden wir nie wieder dieselben sein. Unseren geliebten Billy werden wir verlieren”. Auch das Foreign and Commonwealth Office sagt dem gebürtigen Briten ihre konsularische Unterstützung zu.

Kleiner Erfolg: Haftstrafe um 15 Jahre verkürzt

Die eingelegte Berufung war immerhin ein kleiner Erfolg - wenn man in solch einer Situation überhaupt von Erfolg sprechen kann. Im November 2021 wurde sein Fall nämlich vor ein Berufungsgericht in Abu Dhabi gebracht. Dort wurde anerkannt, dass Hood die “Drogen” unabsichtlich besessen habe und keine Absicht zu einer weiteren Abgabe hatte. Die Strafe konnte daher glücklicherweise um 15 Jahre reduziert werden. Kurz nach Milderung der Strafe soll Billy im Februar diesen Jahres allerdings von vier emiratischen Gefängniswärtern gewaltsam angegriffen worden sein, nachdem er aus Frustration gegen die Wand seiner Gefängniszelle geschlagen hatte. Die Tatsache, dass er trotz eines zweiten Prozesses insgesamt für 10 Jahre im Gefängnis in Dubai sitzen muss, macht ihn und seine Familie fassungslos. Das Gespräch über eine frühzeitige Entlassung steht derzeit nicht im Raum. Sollte es in Hoods Fall Neuigkeiten geben, werden wir Dich auf dem Laufenden halten.

Quellen:

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von Fenja
Lesedauer: 4 min