Marihuana

Grundsätzlich versteht man unter Marihuana die kleinen getrockneten Blüten und blütennahen Blättchen der Hanfpflanze. Die Blüten sind mit Drüsenhaaren ausgestattet, auf denen wiederum das Harz der Pflanze sitzt. Hier sind verschiedene Cannabinoide, unter anderem CBD (Cannabidiol) und THC in ihren höchsten Konzentrationen zu finden. Die Farbe der getrockneten Blüten unterscheidet sich hinsichtlich der Qualität, der Anbaumethode, des Trocknungsgrades und der Herkunft der Pflanze. Sie können grün-bräunlich oder auch weiß oder violett sein. Mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,3 %, gilt eine Cannabispflanze also demnach als Marihuana.

Aber warum liegt der Schwerpunkt so sehr auf THC? Das Cannabinoid THC, welches in Marihuana in hohen Anteilen vorkommt, besitzt die Fähigkeit, sich an spezifische Rezeptoren im menschlichen Körper zu binden. Das Resultat ist berauschend - THC macht also high. In Ländern, wie Deutschland, in denen Cannabis zum Freizeitgebrauch nicht erlaubt ist, führt dies also zu einem Problem. Medizinalcannabis ist jedoch in Deutschland legal und Patienten, die an bestimmten Erkrankungen leiden können sich THC-reiches Cannabis (Marihuana) somit verschreiben lassen.

Cannabis, Marihuana, CBD, THC - noch immer herrscht häufig Unklarheit darüber, wie diese Begriffe richtig verwendet und in Kontext gesetzt werden müssen. Grundsätzlich sind die zwei Cannabinoide THC und CBD die bekanntesten Bestandteile der Cannabispflanze. THC ist bekannt als die wichtigste psychoaktive Substanz, die in Marihuana, also den getrockneten Blüten der weiblichen Cannabispflanze vorkommt. THC ist für seine berauschenden Eigenschaften bekannt.

CBD hingegen ist die Abkürzung für Cannabidiol, welches ebenfalls u.a. aus den weiblichen Blüten der Hanfpflanze gewonnen wird. CBD hat keine berauschende Wirkung im Gegenteil es wird ihm nachgesagt sogar zu einem besseren Wohlbefinden beizutragen. Cannabisprodukte, wie CBD Produkte, die bereits legal erhältlich sind, müssen einen THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent beinhalten, da sie ansonsten unter das Betäubungsmittelgesetz fallen und somit illegal sind.

Vom ersten Jahrtausend v. Chr. bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war Hanf die am häufigsten angebaute Nutzpflanze. Die exakte geografische Herkunft von Marihuana ist noch immer umstritten, wird jedoch überwiegend auf Zentralasien zurückgeführt.

Um 600 v. Chr., als sich der Taoismus, ein altes Glaubenssystem in China, ausbreitete, wurde Marihuana nachweislich eingesetzt, um bewusstseinsverändernde Zustände zu erreichen, denn die Anhänger des Taoismus strebten danach, ein Gleichgewicht mit der Natur und dem Universum herzustellen. Die psychoaktive Wirkung von Marihuana ist somit bereits seit Tausenden von Jahren in verschiedensten Regionen und Kulturen der Welt bekannt. Vor allem in der traditionellen Medizin wurde die Cannabispflanze bereits sehr früh als “Heiliges Kraut” angesehen.

Jahrtausende lang wurde Marihuana für verschiedenste Zwecke eingesetzt. Dennoch gingen die Meinungen über die Cannabispflanze im Laufe der Geschichte immer wieder sehr weit auseinander - wie auch heute. Im 20. Jahrhundert breitete sich aufgrund der berauschenden Wirkung schließlich das Verbot des Konsums von Marihuana in vielen Nationen aus. In zahlreichen Ländern bestehen diese Verbote noch heute. Unter anderem in Deutschland ist der Besitz und der Handel von Marihuana illegal. Dies könnte sich allerdings in naher Zukunft ändern, da die neue Regierung eine Legalisierung der Cannabispflanze anstrebt.

Wusstest du schon? Der berühmte Musiker Bob Marley, der nie ein Geheimnis aus seinem täglichen Marihuanakonsum machte, wurde nach seinem Tod mit seiner roten Gibson-Gitarre, einer aufgeschlagenen Bibel mit dem Psalm 23 und einer Cannabisknospe begraben. Für diejenigen, die nicht Bescheid wissen - der Psalm 23 beginnt mit den Worten: “Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…”. Marleys Liebe zu Marihuana und sein Humor haben somit sogar bei seiner Beerdigung noch ihren Platz gefunden. Rest in Peace, Bob Marley.