Flavonoide sind in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten
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Flavonoide

CBD & Hanf Glossar | 13.12.2021

Es gibt verschiedene Flavonoidvarianten, die vom menschlichen Organismus jeweils auf unterschiedliche Art abgebaut werden: Flavone, Flavanole, Flavana, Anthocyane sowie Flavanone. Wissenschaftlich bekannt ist außerdem, dass es in der Natur wohl mindestens 6500 dieser chemischen Verbindungen gibt, welche unterschiedliche botanische Aufgaben erfüllen.

In der Pflanzenwelt sind Flavonoide unter anderem dafür verantwortlich, Pflanzen vor UV-Strahlung, Fressfeinden, sowie Pilz-, Viren und Bakterienbefall zu schützen - sie befinden sich zumeist in der Außenschicht oder in den Blüten des jeweiligen Gewächses. Flavonole und Flavone verleihen Pflanzen eine gelbe Farbe, während Anthozyanen für rote, blaue und violette Färbungen sorgen.

Flavonoide erklärt

Wie bereits erwähnt, bestehen die Hauptaufgaben von Flavonoiden darin, Pflanzen vor Schäden unterschiedlicher Art zu schützen. Interessanterweise gilt diese Eigenschaft jedoch in einem gewissen Maße auch für Menschen, da die Flavonoide, die wir durch Obst und Gemüse sowie andere pflanzliche Produkte zu uns nehmen, antioxidativ wirken. Hier ein kleiner Überblick über die unterschiedlichen Flavonoide - und in welchen Lebensmitteln sie am meisten vorhanden sind.

  • Flavanole: Zu dieser Unterkategorie gehören Catechine wie Epicatechin und Epigallocatechin, die in hohen Konzentrationen in schwarzem, grünem und Oolong-Tee zu finden sind.
  • Flavonole: Zu den Flavonolen gehören Kaempferol, Quercetin, Myricetin sowie Fisetin. Diese Verbindungen sind in Olivenöl, Beeren, Zwiebeln, Grünkohl, Trauben, Tomaten, Rotwein und Tees enthalten.
  • Flavone: Auch diese kommen in vielen Lebensmitteln vor - beispielsweise in Petersilie, Thymian, Minze, Sellerie und Kamille. Zudem sind Flavone auch in Kakao, Äpfeln, Trauben und Rotwein enthalten.
  • Flavanone: Die in Zitrusfrüchten enthaltenen Flavanone sorgen für den bitteren Geschmack von Orangen-, Zitronen- und anderen Zitrusfruchtschalen.
  • Isoflavone: Die bekanntesten Vertreter der Isoflavone heißen Genistin und Daidzein und sind in Sojabohnen sowie Sojaprodukten zu finden.
  • Anthocyane: Die meisten roten, blauen oder violetten Früchte und Gemüse erhalten ihre auffällige Farbe durch Anthocyanidine: Verbindungen wie Cyanidin, Delphinidin und Peonidin finden sich unter anderem in (roten) Trauben, Preiselbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, und Rotwein.

Die Verbindung von CBD/Hanf zu Flavonoide

Flavonoide kommen nicht nur in Obst und Gemüse vor, sondern sind auch reichlich in der Cannabis sativa Pflanze enthalten. In diesem Fall interagieren sie mit den ebenfalls in dem Gewächs vorhandenen Cannabinoiden und Terpenen. Auf diese Weise unterstützen sie den “Entourage”-Effekt und sorgen für das ideale Zusammenspiel aller Komponenten.

Wer sich dies beispielsweise bei der Anwendung von CBD-Ölen zunutze machen möchte, setzt am Besten auf Hanfextrakte, die aus dem vollen Spektrum der Hanfpflanze gewonnen wurden.

Diese enthalten das gesamte Spektrum an Cannabinoiden, Terpenen sowie Flavonoiden.

Auch in Breitspektrum-Ölen finden sich fast alle wichtigen Bestandteile der Cannabispflanze - der einzige Unterschied zum Vollspektrum-Öl besteht darin, dass selbst gesetzlich erlaubte “Spuren” des Cannabinoids THC entfernt werden. CBD-Öl Isolate hingegen enthalten lediglich das reine Cannabidiol und sind nicht nur frei von THC, sondern auch von Flavonoiden und Terpenen. Bei HERBLIZ findest du ein breites Sortiment an CBD-Ölen für deine individuellen Bedürfnisse.

Die Geschichte von Flavonoide

Entdeckt wurden die bunten, sekundären Pflanzenstoffe in den 1930er Jahren vom Nobelpreisträger Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt, der die chemischen Verbindungen als Erstes in Zitronen feststellte. Ihm fiel zudem auf, dass Flavonoide unter anderem die Eigenschaft besaßen, die Durchlässigkeit (=Permeabilität) sowie Widerstandsfähigkeit von Kapillaren und Blutgefäßen zu steigern. Da diese Merkmale zunächst einmal im Vordergrund standen, wurden sie zusammenfassend als “Vitamin P” bezeichnet.

Etwas später stellte man hingegen fest, dass Flavonoide eine eigene Substanzgruppe mit rund 6500 (bekannten) Verbindungen umfassen.

In der Naturheilkunde werden Flavonoide gegen Durchblutungsstörungen, zur “Ausleitung” von Schwermetallen sowie bei Allergien oder Depressionen eingesetzt. Isoflavone, die beispielsweise in Sojaprodukten enthalten sind, werden traditionell bei Wechseljahrsbeschwerden angewandt.

Doch auch die Schulmedizin interessiert sich für die botanischen Schutzverbindungen, da diese bekanntermaßen eine antioxidative Wirkung zeigen und somit freie Radikale, die durch Stress, falsche Ernährung oder ungesunde Angewohnheiten wie Rauchen entstehen, in Schach halten können: So wird unter anderem wissenschaftlich untersucht, ob Radikalfänger wie Flavonoide beispielsweise eine Rolle bei der Bekämpfung von Krebs oder der Verlangsamung der Zellalterung spielen könnten. Im Bereich der Kosmetik werden sie unter anderem gegen Inflamm-aging eingesetzt.

Gut zu wissen über Flavonoide

Nach Ihrer Entdeckung in den 1930er Jahren wurden Flavonoide als “Flavone” bezeichnet, (abgeleitet vom lateinischen Begriff “flavus” für gelb), da man damals davon ausging, dass diese stets eine gelbe Färbung hätten. Daher wurden die vielseitigen Pflanzenstoffe damals in erster Linie als Blütenfarbstoff zur Gelbfärbung von Textilien verwendet. Als jedoch herausgefunden wurden, dass die natürlichen chemischen Verbindungen unterschiedliche Färbungen (von rot bis blau) zeigten, einigte man sich auf die seitdem geläufige Bezeichnung “Flavonoide”.