Entourage Effekt erklärt
Über 600 Inhaltsstoffe konnten der Hanfpflanze bereits zugeschrieben werden. Darunter finden sich etwa 200 Terpene, mehr als 100 Cannabinoide, 50 Hydrocarbone und über 200 sonstige biochemische Verbindungen.
Vor allem die Terpene heben sich neben den Cannabinoiden von den Bestandteilen der Pflanze hervor. Aber was genau sind eigentlich Terpene? Grundsätzlich handelt es sich dabei um organische Verbindungen, die von Tieren und Pflanzen gebildet werden, um als Biosynthese Zellbotenstoffe zu fungieren. In der Vergangenheit ging man davon aus, dass die Terpene verschiedener Pflanzen ausschließlich als Aromastoffe dienten, um beispielsweise Insekten anzulocken oder Schädlinge abzuwehren. Dies lässt sich heute jedoch etwas differenzierter betrachten. Und genau hier kommt der Entourage Effekt ins Spiel, welcher besagt, dass ein Pflanzenstoffgemisch im Gegensatz zu einer isolierten Reinsubstanz eine höhere biologische Aktivität aufweisen kann. Es wird angenommen, dass Terpene, verschiedene Cannabinoide und weitere Stoffe sich gegenseitig beeinflussen können. Die Wirkung könne im Zusammenspiel der zahlreichen Bestandteile somit verstärkt und besser reguliert werden.
Die Verbindung von CBD/Hanf zu Entourage Effekt
Aufgrund der weit verbreiteten Theorie des Entourage Effekts wird häufig angenommen, dass vor allem Voll- und Breitspektrum CBD-Produkte besonders effektiv seien, da sie eine Vielzahl an Verbindungen enthalten. Dies konnte 2020 sogar in einer Studie belegt werden. Die Wirkung von CBD-Produkten könne laut den Ergebnissen der Studie durch die Zuführung weiterer Bestandteile der Hanfpflanze maximiert werden. Nichtsdestotrotz sollte die Studie auch kritisch betrachtet werden, da die Untersuchungen lediglich an Tieren durchgeführt wurden. Ergebnisse solcher Art lassen sich nicht immer 1:1 auf den menschlichen Organismus übertragen.
Die Geschichte von Entourage Effekt
Grundsätzlich stammt der Begriff des Entourage Effekts aus der Cannabisforschung. In der Vergangenheit war lediglich der Effekt der Cannabispflanze von Interesse. Wie genau verschiedene Wirkungen erzielt werden können, war zweitrangig. Erst als es der Forschung in der Mitte des 20. Jahrhunderts gelungen ist, die Cannabinoide THC und CBD als Reinstoffe der Pflanze zu isolieren, kam vermehrt das Interesse für die genauen Wirkmechanismen der Pflanze auf. Man entdeckte im Laufe der Zeit verschiedenste Bestandteile der Pflanze, darunter Terpene und andere Cannabinoide. Dass diese zahlreichen Bestandteile zusammenarbeiten und ihre Wirkungsweisen gegenseitig beeinflussen könnten, wurde dann gegen Ende des 20. Jahrhunderts interessant für die Forschung. Schlussendlich eingeführt wurde der Begriff des Entourage Effekts im Jahr 1999.
Gut zu wissen über Entourage Effekt
Die allgemeine Studienlage zum Thema Entourage Effekt ist bisher noch sehr dünn. Das liegt vor allem daran, dass Forschungen rund um die Thematik der Cannabispflanze aufgrund der Cannabisprohibition lange eingestellt und kaum gefördert wurden. Diese verlorene Zeit wird vielerorts versucht aufzuholen. Die wenigen wissenschaftlich fundierten Studien, die es bisher zum Entourage Effekt gibt, wurden häufig an Tieren und/oder nur mit geringen Stichproben durchgeführt. Sie liefern somit zwar erste Hinweise auf ein effektives Zusammenspiel der verschiedenen Bestandteile der Cannabispflanze, sind allerdings bisher eher unzureichend, um ein eindeutiges Ergebnis festzustellen. Um die vollständige Wirkungsweise von Cannabinoiden, Terpenen und anderen Bestandteilen der Hanfpflanze zu verstehen, muss zukünftig noch mehr wissenschaftliche Forschung zu dem Thema betrieben werden.
